Katholische Pflegehilfe unterstützt Drogenzentrum in Bosnien: Ein Lichtblick für Betroffene

17.10.2024

Die Katholische Pflegehilfe setzt sich mit finanzieller Unterstützung für das Drogentherapiezentrum Aleksandrovac in Bosnien ein, das dringend auf Hilfe angewiesen ist. In diesem Zentrum, das mit einfachen Mitteln arbeitet, finden bis zu 16 Klienten für eine Entwöhnung in einem Zeitraum von drei Jahren einen Platz, um dauerhaft von ihrer Sucht loszukommen.

Die Herausforderungen sind enorm: Die Erfolgsquote einer dauerhaften Genesung liegt bei nur 20%. Die Ursachen für den Drogenkonsum sind vielfältig und oft tragisch. Viele Betroffene haben traumatische Erfahrungen wie eine Vergewaltigung oder häusliche Gewalt erlebt, was zu ihrem Drogenmissbrauch führt. Das Zentrum Aleksandrovac bietet eine strukturierte Gruppeneinteilung, um den Klienten gezielt zu helfen:

  • Gruppe 1: Hier erlernen die Menschen ihr Sozialverhalten neu und finden zurück in die Gemeinschaft.
  • Gruppe 2: Diese Gruppe unterstützt die Klienten dabei, Selbstständigkeit wieder zu entwickeln und bereitet sie durch das Erlernen von Berufen auf die Berufswelt vor.
  • Gruppe 3: In dieser Gruppe werden die Klienten auf das Leben nach ihrem Aufenthalt im Drogenzentrum vorbereitet.

Die Entwöhnung gestaltet sich zunehmend schwierig, da viele Klienten chemische Drogen konsumieren, die eine intensive Behandlung erfordern. Das Drogenzentrum in Bosnien erhält keinerlei staatliche Finanzierung, was die Situation der Klienten zusätzlich erschwert.

„Ohne unsere Unterstützung, die der Ordensschwestern und den Mitarbeitenden vor Ort haben die Menschen keine Chance auf ein besseres Leben. Es ist eine Frage von Leben und Tod“, betont Markus Kampling, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Katholischen Pflegehilfe.

Die enge Zusammenarbeit zwischen der Katholischen Pflegehilfe und den Ordensschwestern des Zentrums besteht seit vielen Jahren und zeigt, wie wichtig diese Hilfe für die betroffenen Menschen ist. „Wir sind entschlossen, unsere Unterstützung fortzusetzen, um den Klienten eine Perspektive zu bieten und ihnen zu helfen, ein neues Leben zu beginnen“, fügt Markus Kampling hinzu, dem es eine Herzensangelegenheit ist, sich für die Belange der Betroffenen einzusetzen und die wichtige Arbeit des Drogenzentrums in Bosnien zu unterstützen.

Auch die Mitarbeitenden stehen in Bosnien in Drogenzentren vor enormen Herausforderungen, da sie täglich mit den komplexen und oft belastenden Situationen konfrontiert sind, die ihre Klienten mitbringen. Während in Deutschland der Schutz der persönlichen Gesundheit der Mitarbeitenden durch regelmäßige Supervisionen und Coachings als Standard gilt, ist dies in Bosnien leider unterrepräsentiert. Die Mitarbeitenden arbeiten häufig ohne jegliche professionelle Begleitung, was zu einer hohen emotionalen Belastung führen kann. Umso erfreulicher ist die Nachricht von Markus Kampling, der berichtet: „Die Katholische Pflegehilfe hat sich dazu bereit erklärt, anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des Drogenzentrums ein Coaching für die Mitarbeitenden zu finanzieren.“ Diese Initiative stellt einen wichtigen Schritt dar, um den Mitarbeitenden die notwendige Unterstützung zu bieten und ihre Resilienz im Umgang mit den Herausforderungen ihrer Arbeit zu stärken.