4.6.2024
Am 7. Juni wird der bundesweite Digitaltag begangen. Im Seniorenzentrum St. Martin in Essen-Rüttenscheid steht nicht nur dann alles im Zeichen der Digitalisierung. Denn seit dem Wochenbeginn wird im Seniorenzentrum das KI-gestützte Dokumentationstool von dexter health eingeführt.
Diese moderne Applikation nutzt die Technik der Spracherkennung und schafft durch die Unterstützung von künstlicher Intelligenz (KI) eine Möglichkeit, die Dokumentation im Pflegeprozess zeiteffizient und lückenlos zu gestalten.
„Gerade im Hinblick auf den fortschreitenden Fachkräftemangel nimmt die umfassende Pflege-Dokumentation einfach zu viel Zeit ein“, erklärt Kathrin Borowczak, die Einrichtungsleitung des Seniorenzentrums St. Martin. „Dazu kommt, dass die Hauptmotivation von Pflegekräften ist, am Menschen zu arbeiten, und nicht nur am Computer“, ergänzt Marc Margulan, Geschäftsführer der dexter health GmbH, der die Implementierung vor Ort mit betreut.
Mit der Einführung der neuen Technologie, die als App auf speziell ausgestatteten und nicht anderweitig zu verwendenden Smartphones eingerichtet wird, ändert sich der eigentliche Pflegeprozess nicht. Denn die App unterstützt ausschließlich die Dokumentations- und Planungsprozesse.
Diese müssen, entgegen der früheren Vorgehensweise, nicht mehr im Anschluss an die Pflege oder Betreuung an einem dafür vorgesehenen Computer-Arbeitsplatz erfolgen. Vielmehr können sie von allen bewohnerspezifisch arbeitenden Mitarbeitenden direkt und situationsnah über das jeweilige mitgeführte Dienst-Smartphone erfolgen.
Die App ist datenschutzrechtlich geprüft und lässt sich nur von definierten Mitarbeitenden über einen individuellen Zugangscode auf den schichtweise zur Verfügung gestellten Dienst-Smartphones öffnen. Aus diesem Code leitet sich gleichzeitig das Handzeichen für die erfasste Dokumentation ab.
Die Informationen für die Dokumentation lassen sich per Sprachbefehl aufnehmen. Neben der Erfassung von Vitalwerten, Zustandsbeschreibungen oder Heilungsverläufen können auch Fotos aufgenommen und in die jeweilige persönliche digitale Dokumentationsakte gespeichert werden.
Erfasste Daten werden dabei automatisch in die zugehörige Unterrubrik geinsortiert und teils auch in Diagrammen dargestellt. So können Werte-Verläufe optimal betrachtet und weitere Handlungsempfehlungen schnell und kompetent abgeleitet werden.
Im Falle der Wundversorgung kann die Terminplanung für Verbandswechsel oder die Verbandsmaterialplanung über die App gesteuert werden.
Auch in Bezug auf die Qualität und Einheitlichkeit von Informationen kann die Anwendung von künstlicher Intelligenz einen Vorteil bieten. So kann die Sprachfunktion Hürden im Zusammenhang mit der Rechtschreibung überwinden und möglicherweise entstehenden persönlichen Stress rund um die Dokumentation minimieren. Dies ist insbesondere für Mitarbeitende ein Gewinn, die die verwendete Sprache nicht als Muttersprache gelernt haben.
„Die Unterstützung in der Dokumentation von Pflege- und Betreuungsprozessen sowie dem Aufnahmenmanagement durch die KI-gestützte App spart uns wertvolle Zeit“, erläutert Markus Kampling, Geschäftsführer des Trägers Katholische Pflegehilfe.
„Damit gewinnen wir wertvolle Ressourcen, die wir in die Präsenz bei Bewohnenden und die qualitative Pflege investieren können. Denn bei aller Notwendigkeit für die Dokumentation ist nichts so wichtig wie die Zeit am Menschen.“
Durch individuelle Schulungen werden alle Mitarbeitenden in der Pflege, der Betreuung und der Hauswirtschaft des Seniorenzentrums St. Martin für die Nutzung der App befähigt.